Symbolfoto: Das AIT ist Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung

Dekommissionierung und Dekontamination

Die Hauptaufgabe des Geschäftsfeldes ist die Dekommissionierung und Dekontamination (ND) von Anlagen und Einrichtungen aus 45 Jahren Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten am Standort Seibersdorf. Daneben werden auch externe Projekte übernommen, als Beispiele aus den letzten Jahren seien die Dekommissionierung eines radiochemischen Universitätsinstitutes, eines Laborkomplexes der IAEA sowie kleinere Sanierungen historischer Altlasten genannt.

Neben der operativen Abwicklung der Rückbauprojekte liegt ein Schwerpunkt des Geschäftsfeldes ND auch in der Entwicklung und Anwendung von Verfahren und Techniken zur Stilllegung kerntechnischer Einrichtungen sowie in Erhalt und Erweiterung der Expertise auf diesem Gebiet, um komplexe Aufgabenstellungen sicher, effizient und kostenoptimiert durchführen zu können. Die ND kann dabei auf jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen, als Beispiel sei der höchst erfolgreiche Rückbau des Forschungsreaktors ASTRA genannt, der international Benchmarks hinsichtlich Sicherheit, Projektdauer und Kosten setzen konnte.

Siebanlage und Brecheranlage

Expertise in Dekommissionierungsverfahren und Abbautechniken

Angewendet werden alle Verfahren zur Dekommissionierung von Systemen, Komponenten, Gebäuden und Gelände sowie die Trenn-, Zerlege- und Abrisstechniken.

Art und Umfang der durchzuführenden Dekontaminationen sind von der Anlagenart, Betriebshistorie, von der geplanten Art der Beseitigung und/oder Freigabe der radioaktiven Stoffe und vom Ziel der Stilllegung bzw. Sanierung abhängig.

Bei den Abbautechniken kommen hauptsächlich konventionelle Verfahren mit den jeweils dazugehörigen Strahlen- und Arbeitsschutzmaßnahmen zur Anwendung.

Labor während der Dekommissionierung

Expertise in Dekontaminationstechniken

Oberflächlich anhaftende radioaktive Stoffe können mit chemischen und/oder mechanischen Mitteln entfernt werden (Dekontamination). Dadurch werden Aktivität und Dosisleistung von Anlagenteilen reduziert. 

Dekontgel-Verfahren

Neue Entwicklungen und Perspektiven

Bei der Dekommissionierung und Dekontamination nuklearer Einrichtungen und Anlagen wird ein besonderes Augenmerk auf die Anwendung innovativer Methoden gelegt, die bei Einhaltung höchster Sicherheitsstandards für Mensch und Umwelt und Minimierung der Strahlenexposition eine weitestgehende Minimierung des anfallenden radioaktiven Anfalls ermöglichen (z.B. Dekontgel-Verfahren, Entwicklung Erdmessanlage inkl. Materialvorbereitung, …).