Die Nuclear Engineering Seibersdorf GmbH (NES) übernimmt im Auftrag der Republik Österreich, vertreten durch das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT), die Behandlung des in Österreich anfallenden, radioaktiven Abfalls von der Sammlung über die Sortierung, Aufarbeitung, Konditionierung bis zur Zwischenlagerung. Der diesbezügliche trilaterale Vertrag zwischen BMNT, NES und Gemeinde Seibersdorf (Entsorgungsvertrag) hat eine Laufzeit bis 31.12.2045. Bis zu diesem Zeitpunkt muss eine Lösung der Endlagerfrage für radioaktiven Abfall gefunden werden.

Beim Abfallmanagement werden im Wesentlichen zwei Hauptziele verfolgt:

  • Verbringen des Abfalls in eine physikalisch und chemisch stabile Form und Einschluss in ein Gebinde; dadurch soll die längerfristige Zwischenlagerung ermöglicht und der sichere Abschluss der Radioaktivität von der Umwelt sicher gestellt werden
  • Minimierung des Abfallvolumens; das Volumen des radioaktiven Abfalls soll so weit wie möglich minimiert werden, da damit einerseits die Kosten für die spätere Endlagerung minimiert und andererseits die Belastungen zukünftiger Generationen so gering wie möglich gehalten werden können

Für die Erreichung der angeführten Ziele stehen bei NES umfangreiche Einrichtungen zur Verfügung, die wesentlichen Anlagen sind im Folgenden kurz dargestellt:

 

Übernahmegebäude (ÜNG):

Das Gebäude dient zur Abfallübernahme, für erste Charakterisierungen und für die Dokumentation.  Der gesamte Materialfluss in das Betriebsgelände (Strahlenbereich) und aus dem Betriebsgelände läuft durch das ÜNG.

ÜNG (Übernahmegebäude und Lagerhalle 1A)

Pufferlager

Für die Zwischenpufferung unkonditionierten Abfalls vor der Bearbeitung bzw. zwischen einzelnen Prozessschritten stehen  auf dem Betriebsgelände der NES mehrere Pufferlagerhallen zur Verfügung, in denen der Abfall sortenrein, nach Kategorien getrennt gelagert werden kann.

 

Ausgehend von den Pufferlagerhallen wird der Abfall - abhängig von der Art des Abfalls - in die unterschiedlichsten Behandlungseinrichtungen gebracht. Diese wären das Neue Handhabungszentrum (für nicht brennbaren festen radioaktiven Abfall), die Verbrennungsanlage (für brennbaren radioaktiven Abfall) sowie die Wasserreinigung (für flüssig, nicht brennbaren radioaktiven Abfall).